Nachhaltigkeitsbericht 2016 . 2017 53 Außerdem werden regulative Änderungen zur Düngeverordnung automatisch in Delos übernommen und erleich-tern damit die administrative Arbeit des Landwirts ganz erheblich. Delos wird seit 2016 exklusiv über die Genossenschaften und die Agrarzentren der AGRAVIS vertrieben und hat bereits jetzt mehr als 3.000 aktive Nutzer.Innovative Lösungen für Biogasanlagen Die Biogasproduktion hat sich in der Landwirtschaft zu einem bedeutenden Betriebszweig entwickelt. Das Anla-genmanagement ist dabei die wichtigste ökonomische Stellschraube, denn bei der Herstellung von Energie aus Biomasse handelt es sich um einen komplexen Prozess. Um den wirtschaftlichen Betrieb von Biogasanlagen zu ge-währleisten, gilt es die einzelnen Abläufe stetig zu hinterfragen und zu optimieren. Vor diesem Hintergrund bündelt die bereichsübergreifende Biogas-Einheit Terravis das Fachwissen der AGRAVIS und unterstützt Kunden, Partner und Kollegen unter anderem durch innovative Produktlösungen. Angeboten werden Produkte und Dienstleistungen in den Segmenten Feld, Silo, Fermenter und Energieerzeugung. In dem Segment „Feld“ erfolgt eine standortspezifische Beratung zum Energiepflanzenanbau mit entsprechenden Produktempfehlungen wie zum Beispiel Mais, Getreide oder Dauerkulturen. Das Segment „Silo“ umfasst Produkte für eine praxisorientierte und verlustarme Substratlagerung wie beispielsweise Barrierefolien, Siliermittel oder Be-festigungen. Im Segment „Energie“ wird die Stromerzeugung und Vermarktung zusammen mit der Gela Energie GmbH ermöglicht. Außerdem werden Gasmotorenöle und Frostschutzmittel angeboten. Im größten Segment „Fer-menter“ erfolgt eine individuelle Beratung für eine bestmögliche Substrateffizienz. Dabei umfasst das Produktport-folio Spurenelemente, Enzyme, Havariemittel und Entschwefelungsmittel.Das Entschwefelungsmittel Eisenhydroxid Bei der chemischen Entschwefelung von Biogasanlagen sind Eisenhydroxid-basierte Reaktionsmittel von zentraler Bedeutung. Diese fallen größtenteils als Nebenprodukt bei der Trinkwasseraufbereitung an. Bislang gab es nur wenige Verwertungsmöglichkeiten für diese Rückstände. TerraVis hat ein Verfahren entwickelt, das hier anfallende Eisenhydroxid so aufzubereiten, dass daraus hochwertige Prozesshilfsstoffe produziert werden können. Das Ver- fahren lässt sich wie folgt zusammenfassen: • Bei der Trinkwasseraufbereitung wird Rohwasser durch regelmäßige (Kies-) Filterspülungen enteist.• Der in speziellen Absatzbecken zwischengelagerte Eisenschlamm wird abgebaut, von Störstoffen (Steinen, Pflanzenwurzeln etc.) gereinigt, getrocknet und im Anschluss zu einem Produkt aufbereitet.• Das gewonnene Produkt (in diesem Fall Eisenhydroxid) wird zusammen mit dem Substrat zur Bindung schädlicher Schwefelverbindungen in der Biogasanlage eingesetzt.• Während des gesamten Produktionsprozesses erfolgen regelmäßige Qualitätskontrollen hinsichtlich des Wirk-stoffgehaltes und der Einhaltung der Vorgaben laut Düngemittelverordnung.• Perspektivisch kann Eisenhydroxid auch in der Wasseraufbereitung zur Bindung von Phosphat und Arsen einge-setzt werden. Entsprechende Verfahren befinden sich bereits in Vorbereitung.